Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
bestimmt ist auch Ihr Weihnachtsbaum bereits abgeschmückt und abgeholt worden, Weihnachten darf aber vielleicht noch etwas nachklingen. Da ich am Mittwoch durch verschiedene Newsletter gleich noch zwei besondere Weihnachtskonzerte entdeckt habe, möchte ich Ihnen diese in der heutigen Ausgabe nicht vorenthalten, zumal sie auch nicht ausschließlich ein reines Weihnachtsprogramm beinhalten.
Das erste Konzert kommt aus der Hamburger St.-Michaelis-Kirche, dem Michel: Kent Nagano hat dort mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg ein besonderes Konzertprogramm realisiert: Das „Laudamus te“ aus der h-Moll Messe, gesungen von Dorothea Röschmann, und das graziöse Streichquintett Anton Bruckners in der Fassung für Streichorchester verbinden christliche Lobpreisung und transzendente Musiksprache. Zu dem Weihnachtsfest unter Pandemiebedingungen wollten Kent Nagano und das Philharmonische Staatsorchester die musikalische Weihnachtstradition auf eine besondere Weise fortführen – kein Jubel, dennoch aber Freude, Eindringlichkeit und Feierlichkeit.
Eröffnet wird das Konzert mit einer Uraufführung von Stefan Schäfer – Solo-Kontrabassist der Philharmoniker –, der unter den Eindrücken der letzten Japan-Tournee ein kurzes meditatives Werk für Solovioline und Streichorchester komponiert hat. Namensgeber dieser Komposition ist die japanische Stadt Yamaga in der Präfektur Kumamoto, die häufig von Naturkatastrophen heimgesucht wurde. Das Konzertprogramm beschließt das berühmte „Pie Jesu“ aus Faurés Requiem, über das der Komponist sagte „Es ist von sanftmütigem Charakter, so wie ich selbst.“ Demut und die Bitte nach Erlösung kennzeichnen dieses Weihnachtskonzert 2020. Hier der genaue Programmablauf:
Stefan Schäfer: „Yamaga“ für Violine solo und Streicher (Uraufführung)
Johann Sebastian Bach: „Laudamus te“ aus Messe h-Moll BWV 232
Anton Bruckner: Quintett F-Dur (bearbeitet für Streichorchester von Hans Stadlmair)
Gabriel Fauré: „Pie Jesu“ aus Requiem op. 48
Es musizieren Dorothea Röschmann (Sopran), Konradin Seitzer (Violine) und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano:
Zu den renommiertesten deutschen Knabenchören zählt der Windsbacher Knabenchor. In seiner Zeit als Chefdirigent beim Deutschen Sinfonieorchester Berlin hatte Kent Nagano den Chor wiederholt eingeladen, sehr gerne erinnere ich mich an großartige Aufführungen von Mendelssohns "Elias" und Bachs Matthäus-Passion. Auch dieser Chor musste seine traditionellen Auftritte in der Adventszeit absagen; Auszüge seines Weihnachtsprogramms sind jedoch in St. Gumbertus in Ansbach aufgezeichnet worden. Unter der Leitung von Martin Lehmann überraschen die jungen Sänger mit zeitgenössischer Musik in diesem Programm:
Morten Lauridsen: O nata lux
Francis Poulenc: O magnum mysterium
Edvard Grieg: Ave maris stella
Arvo Pärt: Magnificat
Günter Raphael: Adventskyrie
Benjamin Britten: Hyn to the virgin
Jan Sandström: Es ist ein Ros entsprungen
Javier Busto: O magnum mysterium
Eric Whitacre: Lux aurumque
Ihnen allen ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler