Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
kein anderer Komponist des 19. Jahrhunderts hat sich so konsequent dem Genre des vierhändigen Klavierspiels gewidmet wie Franz Schubert. Aus dieser großen Werkgruppe habe ich heute für Sie das Allego a-Moll D 947 "Lebensstürme" ausgewählt.
In seinem letzten Lebensjahr schrieb Franz Schubert 1828 ein Allegro a-Moll und ein Rondo in A-Dur, vermutlich als Teile einer noch zu komponierenden Klaviersonate. Der Komponist verfolgte das Projekt allerdings nicht weiter. So konnte der clevere Verleger Anton Diabelli einen Teil davon, das Allegro, unter dem publikumswirksamen Titel „Lebensstürme“ herausgeben, obwohl dieser Titel dem gehaltvollen Sonatensatz gar nicht gerecht wird. Eine turbulente Einleitung findet ihr Gegenstück in der Heiterkeit eines zweiten Themas, von Sturm oder gar Lebenssturm keine Spur. Spannend eingesetzt sind plötzlich auftretende Pausen und unvermittelte Abbrüche, nach denen die Musik meist komplett neu einsetzt, als ob vorher nichts geschehen wäre.
Lucas und Arthur Jussen spielten Schuberts "Lebensstürme" am 25. Juni 2019 im Konzerthaus Dortmund:
Ihnen allen einen schönen Tag mit herzlichen Grüßen aus Braunschweig
Matthias Wengler